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Hörbeeinträchtigungen stellen sich meist schleichend ein. Häufen sich die Fälle des Nicht-Verstehens, sollte die Ursache identifiziert werden. Die Hörakustiker von KIND führen auf Wunsch eine vielfältige Überprüfung des Gehörs durch. So sieht ein Hörtest-Ablauf aus.
„Was hast du gesagt?“, „Entschuldigung, ich habe Sie eben nicht verstanden“, „Mach doch bitte das Fenster zu, man versteht ja kein einziges Wort!“ – wer häufiger in Situationen kommt, in denen Gesprochenes nicht klar verstanden wird, sollte seine Hörfähigkeit überprüfen. Das kann in einem ersten Schritt durchaus mit einem fünfminütigen Online-Hörtest geschehen. Der kann allerdings nur eine erste Einschätzung geben. Sollten sich dabei Hinweise auf eine vorliegende Hörbeeinträchtigung
ergeben, ist ein umfassender, fachlich durchgeführter Hörtest angezeigt. Den kann man in allen KIND Fachgeschäften durchführen lassen – kostenlos, einfach und natürlich völlig schmerzfrei. Er dauert in der Regel zusammen mit der anschließenden Erläuterung der Ergebnisse 30 Minuten.
Der Hörtest beginnt mit einem kurzen Gespräch, in dem der Hörakustiker Fragen zur Hörrealität seines Kunden stellt. Neben ein paar persönlichen Daten erfragt er auch Hörsituationen, die der Kunde verbessern möchte, etwa bei Gesprächen in größeren Gruppen oder beim Besuch von Kino oder Theater. Im Hörtest-Ablauf erfolgt zunächst eine Otoskopie, also ein Blick in und hinter die Ohren. Dabei verschafft der Hörakustiker sich einen Eindruck von der Beschaffenheit des äußeren Gehörgangs und schaut, ob vielleicht Narben auf eine frühere Operation hindeuten.
Der erste Schritt im eigentlichen Hörtest-Ablauf ist eine Tonaudiometrie: Der Kunde setzt sich einen Kopfhörer auf und nimmt einen Signalknopf in die Hand. Der Hörakustiker spielt nun einzelne Töne ein – zunächst nur auf einem Ohr. Die Töne sind am Anfang sehr leise und werden schrittweise lauter. Sobald der Kunde etwas hört, drückt er den Signalknopf. Jeder Ton wir dreimal in leicht veränderter Lautstärke eingespielt, dann folgt der nächst höhere der insgesamt acht bis zehn Testtöne. Ein Computer registriert, wann jeweils der Signalknopf gedrückt wird.
Nachdem der gleiche Vorgang für das andere Ohr durchgeführt ist, hört der Kunde noch einmal vergleichbare Töne – nun aber sehr laut – und muss signalisieren, ab wann er die Lautstärke als unangenehm laut empfindet.
Die Töne, die wir hören, werden nicht nur durch den Luftschall wahrgenommen. Auch unsere
Schädelknochen spielen beim Hörvorgang eine Rolle. Mit einem speziellen Kopfhörer wird daher als letzter Teil der Tonaudiometrie die sogenannte Knochenleitung des Schalls an einer Stelle hinter dem Ohr getestet, auch hier wieder und mit dem Signalgeben des Kunden, wenn er eine Tonfrequenz hört.
Den zweiten Teil im Hörtest-Ablauf bildet eine Sprach-Audiometrie. Hierbei kommt wieder der normale Kopfhörer zum Einsatz. In getrennten Einzeldurchgängen für jedes Ohr spielt der
Hörakustiker eine Stimme ein, die langsam sehr leise mehrsilbige Zahlen vorspricht. Sowie der Kunde sie verstanden hat, muss er sie nachsprechen: „Vier-und-drei-ßig“, „Neun-und-acht-zig“ usw. Auch hier gehört die laute Variante dazu, bei der der Kunde signalisiert, wann für ihn die Lautstärke der eingespielten Zahlen unangenehm wird. Es folgen Einsilber in unterschiedlichen Lautstärken. Auch hier müssen die verstandenen Wörter wiederholt werden, und es wird ermittelt, welcher Prozentsatz der gehörten Wörter bei einer bestimmten Lautstärke richtig verstanden wurden.
Um das Sprachverständnis geht es auch im letzten Teil des Hörtests. Über einen Lautsprecher spielt der Hörakustiker mit gleichbleibender Lautstärke kurze Wörter ein, die nachzusprechen sind: Last, Schuft, Nacht, Wald, Bast, Luft, Macht und ähnliches. Damit wird das Verstehen getestet. In einer letzten Runde gilt es, solche Wörter nachzusprechen, zu denen nun aber ein fast gleich lautes Rauschen eingespielt wird, um das Verstehen im Störgeräusch zu testen.
Die vom Kunden per Knopfdruck gegebenen Signale werden während des Tests per Computer erfasst. Auf Basis dieser Werte erstellt der Hörakustiker Diagramme. Ein Gespräch über die Testergebnisse ist der letzte Schritt im Hörtest-Ablauf. Hat sich aus den Beobachtungen und den gemessenen Daten der Befund einer Hörbeeinträchtigung ergeben, erstellt der Hörakustiker ein entsprechendes Schreiben an einen Facharzt und fügt die Messergebnisse bei. Der Facharzt wird genau diagnostizieren, welche Hörstörung vorliegt, welche Ursachen in Frage kommen und vor allem, welches Vorgehen zur Behebung der Hörbeeinträchtigung angemessen ist.
Zum Abschluss des Hörtests bekommt der Kunde ein kleines Heft mit seinem persönlichen Hörprofil. Wird der Test – wie empfohlen – jährlich wiederholt, kann damit der jeweilige Zustand des Gehörs exakt dokumentiert werden. Den Termin für Ihren Hörtest können Sie auch online vereinbaren.
Das erklärt Ihnen Dr. Martin Kinkel, Leiter für Forschung und Entwicklung bei KIND, im folgenden Video.