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Knapp 37 Prozent aller schwerhörigen Menschen in Deutschland tragen Hörgeräte. 2015 waren es zwei Prozent und 2009 sogar fünf Prozent weniger. Der Zuwachs liegt unter anderem darin begründet, dass Hörgeräte in den vergangenen Jahren immer leistungsfähiger, kleiner und damit unauffälliger geworden sind. Außerdem ist das Bewusstsein für gutes Hören gewachsen: Betroffene suchen heute früher ihren Hausarzt, einen HNO-Spezialisten oder Hörgeräteakustiker auf als noch vor einigen Jahren, um mit Hörgeräten ihre Lebensqualität zu verbessern.
Moderne Hörgeräte ermöglichen es, ein erfülltes soziales Leben zu führen. Es ist beglückend, wenn Menschen endlich wieder alles verstehen und mitlachen können. Wenn sie Gespräche verfolgen und selbst bei Hintergrundgeräuschen wichtige Informationen mitbekommen. Hörhilfen werden vom sozialen Umfeld auch eher akzeptiert als Schwerhörigkeit. Ständiges Nachfragen auf der einen, laufendes Wiederholen auf der anderen Seite sind mühsam und frustrierend. Rückblickend erklären 60 Prozent der Hörgeräteträger, sie hätten schon viel früher Hilfe suchen sollen.
Schlecht zu hören – das strengt dagegen an, besonders in Gesellschaft. Nicht selten sind Schwerhörige dann verzagt und traurig. Studien belegen den Zusammenhang zwischen einem unversorgten Hörverlust und einer Depression: Das Risiko einer Depression steigt mit jedem Dezibel Hörverlust. Hörgeräte können die Lebensqualität erhöhen, die mentale Verfassung verbessern und wieder für innere Ausgeglichenheit sorgen.
Das Bewusstsein für das Thema Hörgesundheit ist offenbar in den vergangenen drei Jahren gewachsen.1 Vor allem die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen lässt sich zeitiger mit Hörsystemen versorgen. Das mag daran liegen, dass wir heute viel stärker mit anderen kommunizieren als früher und uns im Internet gern Videos ansehen.
Musikliebhaber freuen sich, wenn sie wieder alle Frequenzen hören. Nachdem sie sich an die neuen Klangfarben ihres Hörgeräts gewöhnt haben, klingt die Lieblingsband wie früher. Menschen, die selbst musizieren, genießen es, mit Hörgeräten häufiger in die Tasten oder Saiten zu greifen. Melodien und Rhythmen wecken alle möglichen Emotionen und tun der Seele gut.
Moderne Hörgeräte bringen nicht nur Lebensqualität zurück, sie sorgen auch für mehr Sicherheit. Davon profitieren insbesondere ältere Menschen: Die Gefahr von Stürzen sinkt erheblich, wenn sich die Verkehrsgeräusche und Schritte anderer wieder wahrnehmen lassen. Eine US-Studie belegt: Bereits eine Hörminderung ab 25 Dezibel erhöht das Risiko von Verletzungen und Stürzen um das Dreifache.3
Die Versorgung mit Hörgeräten hilft nicht nur, diese Risiken zu verringern. Hörgeräte erhalten und erhöhen auch die allgemeine Vitalität.